Tipps aus der Praxis Erfahrungen miteinander teilen
Erfahrungen miteinander Teilen…
Wenn Sie/Du auch einen tollen Tipp hast, dann lass es uns wissen! Schreib uns einfach eine kurze Nachricht über das Kontaktformular!
Folgende Praxistipps konnten bisher zusammengestellt werden:
Mit leicht spielbaren Instrumenten wie Trommeln, Rasseln, Klanghölzer, Triangeln
und Stabspielen, besonders den pentatonisch gestimmten, kann man wunderbar Musik machen.Doch wenn man versucht auf einem pentatonisch gestimmten Instrument „ Alle meine Entchen“ zu spielen, dann klappt das nicht. Kinder und Senioren, mit denen ich gemeinsam musiziere waren darüber schon oft enttäuscht. Sie möchten gerne „richtige“ Musik machen. Doch oft fehlen (noch) die Notenkenntnisse und die nötige Ausdauer für das Erlernen eines Instruments.
Mit Tischharfen (z. B. Zauberharfe oder Veeh-Harfe©) kann man einfach drauflos spielen! Man legt ein Blatt unter die 21 oder 25-saitige Harfe und zupft entlang der Linie von oben nach unten immer da, wo Punkte sind und schon erklingt ein Lied. Am besten beginnt man mit Stücken, die man kennt und nach kurzer Zeit, lernt man so ganz spielerisch auch die Notenwerte zu unterscheiden. Mit ein bisschen Übung kann man dann auch mehrstimmige Stücke von Bach bis Vivaldi spielen. Für Kinder ab 4 ist dieses Instrument ein wunderbarer Einstig ins Musizieren.
An Demenz erkrankte Menschen erstehen die Spielweise auch und meine älteste „Schülerin“ konnte sich noch mit 93 Jahren ihren Traum erfüllen. Das Spielen mit der Tischharfe, besonders im Ensemble, bringt Selbstvertrauen, Freude und neuen Antrieb.
Michael Hagedorn lädt ins KONFETTI-Café ein. Mitten in Altonas Altstadt eröffnete im Sommer 2014 das KONFETTI-Café seine Türen. Hier sind jeden Dienstagnachmittag zwischen 14 und 18 Uhr alle herzlich willkommen: Bewohner des Quartiers aller Generationen, Nachbarn, Spaziergänger, Menschen mit Demenz, die zuhause leben und ihre Angehörigen. Im KONfeTTI -Cafe geht es nicht nur kulinarisch, sondern auch künstlerisch-musikalisch zu. Unter fachkundiger Anleitung von Kunst- und Musiktherapeuten wird gemeinsam gestaltet, gemalt, gelacht und gesungen. Damit wird ein lebendiger Freiraum geschaffen, in dem das gemeinsame Erleben und Tun im Mittelpunkt stehen. Regelmäßig lädt das KONFETTI – Cafe auch Schulklassen, Kinder aus Kindergärten und Pflegeschüler ein. Sie alle lernen in kreativer Atmosphäre den selbstverständlichen Umgang mit Menschen, die anders und unter Umständen hilfebedürftig sind – und haben eine schöne Zeit miteinander.
Menschen mit Demenz lieben Clowns, weil sie offen und neugierig sind. Frei von üblichen, gesellschaftlichen Konventionen und voller Sehnsüchte – teilweise wie sie selbst und dies schafft meistens schon in den ersten Sekunden einer Begegnung große Sympathie und Verbundenheit.
Musik spielt für mich in meiner Arbeit eine große Rolle. Mal bin ich die „Opernsängerin“ für Herrn S., die wilde E-Gitarristin für Herrn V. oder Lilian Harvey für Frau M. Rosalores musikalische Rolle entsteht immer im Auge des Betrachters und sie ist somit auch für musikalische Fantasien eine Projektionsfläche.Mehr Information
“Hektische Schnitte, befremdende Inhalte und lange Spieldauern lassen das Fernsehen als denkbar ungeeignetes Medium in der Begleitung von Menschen mit Demenz erscheinen. Und wer von Euch / Ihnen leidet nicht mit, wenn in Pflegeheimen Fernseher unbeaufsichtigt vor sich hinlaufen. Unsere Auseinandersetzung mit dem Thema im Buch “Musik – Demenz – Begegnung” läßt eigentlich nur einen Schluss zu: Die Glotze gehört aus. Selbst ein gelegentlicher Heinz Rühmann kann den Schaden nicht gutmachen, den der daily Teletrash anrichtet.
Nun gibt es eine neue Entwicklung, die meiner Kenntnis nach bislang einzigartig ist: Filme für Menschen mit Demenz. Langsam, nicht zu lang und mit schönen, vertrauten Inhalten. Zum Einsatz im Rahmen (nicht anstatt!) zwischenmenschlicher Begegnung. Die ersten beiden Filme behandeln die Themen “Tiere” und “Musik”. Dazu gibt es Begleitbücher, Fotokarten und haptische Gegenstände. Zum Weiterempfehlen an Angehörige oder Heime. Stöbert mal bei: www.ilsesweitewelt.de
Die Homepage entwickelt sich über die genannten Produkte hinaus zu einer herzlichen und engagierten Info-Plattform zu Demenz. Da ich dem Team als fachlicher Berater angehöre, bin ich an Rückmeldungen zu Erfahrungen mit den Produkten interessiert.” Jan Sonntag, Hamburg
Liederbücher vom Tageszentrum Geiersberg (zu beziehen über www.tageszentrum-am-geiersberg.de)
“Ich habe sie immer in der Tasche, zum Nachschlagen oder um sie Gruppenmitgliedern zu geben. Nun sind es ja 9 Stück geworden und langsam verliere ich den Überblick über die Inhalte, besonders bei den 4 Volksiederbüchern (Liederbuch 1-3 und FahrtenJahreszeitenBuch). Zudem ist die Gestaltung der Inhaltsverzeichnisse der Herausgeber sehr irritierend, teils alphabetisch, teils nicht. So habe ich aus den 4 genannten Büchern ein einziges Inhaltsverzeichnis gemacht und dies jeweils in alle Bücher vorn hineingeklebt.” Download Inhaltsverzeichnis Dorothea Muthesius, Berlin
Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Musikbiografie alter Menschen?
Verschiedene in der Altenarbeit tätige Musiktherapeuten haben ihre Erfahrungen dazu aufgeschrieben; mehr darüber hier zum download.
Liederbuch-Tipp: Aus meines Herzens Grunde – Die schönsten alten Kirchenlieder
“Die von uns betreute Generation ist in vielen Liedern beim Singen sicherer als wir. Aber bei Kirchenliedern noch mehr. Und woher die Kirchenlieder nehmen, wenn nicht aus dem Gesangbuch einer Gemeinde. Und dann ist es nur protestantisch oder nur katholisch…. Und da sind auch immer so unübersichtlich viele drin, mit ebenso unübersichtlich vielen Strophen…. Eine gute Idee also, die im Carus-Verlag und Reclam-Verlag realisiert wurde, überkonfessionell die bekanntesten Kirchenlieder zusammenzustellen (Weihnachtslieder sind auch noch mal dabei,– das wäre nicht nötig gewesen, weil man die ja allenthalben findet, aber der Vollständigkeit des Kirchenjahrs halber wurde das gemacht). In allen Variationen: Mit CD, nur CD, mit Noten und Klavierbegleitung, ohne Klavierbegleitung etc., nur Text. Die allgemeine Singbegeisterung aufnehmend: Singen kennt kein Alter, haben sich einige Menschen und Institutionen zusammengetan für diese Idee.
Bitte selbst nachschauen: http://www.reclam.de/detail/978-3-15-010864-2
Außerdem, für weitere Suche, habe ich das noch gefunden: Datenbank für christliche Lieder: http://www.liederdatenbank.de/song/1665.” Dorothea Muthesius, Berlin
Empfehlungen aus der Praxis
Die Musiktherapeutin Inga Auch-Johannes hat eine Umfrage unter in der Altenarbeit tätigen Musiktherapeuten zum Thema Liederbücher gestartet: “Welche Liederbuch könnt Ihr/können Sie für uns Musiktherapeuten (und evtl. auch für die Patienten) in der Altenarbeit empfehlen? Dabei geht es mit weniger um einen umfangreichen Katalog als vielmehr über Eure/Ihre persönliche Erfahrung: z.B. was neu entdeckt wurde oder was schon immer im Gepäck dabei ist.” Hier das Ergebnis als Download: Liederbücher
Die Liste wird ebenfalls im Praxisleitfaden des Frankfurter Forschungsprojektes Klangbrücken veröffentlicht.
“Ein alte Dame in einer Berliner Gruppe kommt aus Breslau und ich bringe – außer schlesischen Liedern – auch mal ein Bild vom Marktplatz in Breslau mit. Sie erkennt, obgleich für mich nicht lesbar, den Namen von der Konditorei, die gegenüber vom Rathaus war…
Von Breslau gibt’s ja viele Bilder, aber von Deutsch Krone in Pommern oder von Schneidemühl in Ostpreußen, Lindau am Bodenseee….
Also suche ich (meistens) in: www.ansichtskartenversand.com Dort gibt es schöne alte Bilder.
Ich kopiere die schönsten Ansichten in eine word-Datei, bearbeite sie ein wenig und drucke sie auf DIN A4 aus, damit man auch ohne Brille mehr sehen kann.” Dorohea Muthesius, Berlin
“Habe kürzlich tolle alte Fimmusik-Ausschnitte mit Heintje, Heino u. co. bei www.youtube.com entdeckt. Das könnte man als Anregung/Erinnerungshilfe gemeinsam mit entsprechend interessierten PatientInnen anschauen.” Simone Soldner-Löscher, Wiesloch